Freitag, 11. Juli 2014

Es war eine Sensation

....es bleibt eine in diesem Jahr, aber leider nahm sie ein etwas trauriges Ende.

Im Main-Kinzig-Kreis (Hessen) gibt es in diesem Jahr ein Storchenpaar, das fünf kleine Storchenkinder ausbrütete und auch groß zog. Fünf auf einen Streich, das kommt nicht allzu oft vor. Vor einigen Tagen konnte ich die Kleinen bei ihren Flugübungen hoch oben auf einem Kamin, denn dort wohnen sie, beobachten. Ich bin jetzt in Erlensee-Rückingen, bin mitten im Ortskern und stehe unten vor dem Kamin, der auch Rückinger-Kamin genannt wird, weil es dort eben nur diesen einen großen Kamin gibt, gelegen auf einem Privatgelände.


Die Fünf sind abwechselnd munter am Turnen und Hüpfen.


Dicht am Nestrand ist dieser hier gelandet, das sieht dann immer ganz besonders gefährlich aus.


Jetzt wechsele ich den Standort, entferne mich etwas weiter weg, bin aber in erhöhter Position gegenüber dem Kamin, den ihr noch zu sehen bekommt. Durch die andere Perspektive hat der Himmel eine andere Farbe angenommen.
Kleine Pause ist angesagt.


Und weiter geht es mit den Übungen.



Wenn fünf versuchen, da oben herumzuhüpfen, das wird ganz schön eng, sag ich euch, auch wenn der Durchmesser eines solchen Nestes 130 cm beträgt.
Von meinem erhöhten Standort aus werfe ich jetzt einen Blick nach links und blicke über die Dächer auf die Kirche.


Und während ich auf das Dorf links schaue, kommt ein Altvogel angeflogen, dessen Anflug ich verpasst habe. Er hat Futter für die Sprösslinge mitgebracht und sofort beginnt das große Schmausen.


Bei so viel Nachwuchs haben die Eltern enorme Arbeit zu leisten mit dem Heranschaffen von Nahrung, benötigt ein Jungstorch am Tag ca. 1200 - 1500 g Futter. Der Altstorch selbst benötigt ca. 600 g am Tag.
Das sind über 6 kg am Tag, was die Eltern auf den Horst nach oben bringen müssen.


Hier seht ihr jetzt den großen Kamin, der Altstorch fliegt wieder weg.


Wenn ihr noch einmal das Bild weiter oben mit der Kirche anschaut, seht ihr, wo er landet.


So lange ich dort war, blieb er dort oben sitzen und warf immer wieder einen Blick auf die Jungen und die beginnen nach der Mahlzeit alsbald wieder mit ihren Flugübungen.






Das letzte Bild der Fünf, was ich aufgenommen hatte, stimmt mich besonders traurig ..........


........ es gibt keine fünf Geschwisterchen mehr, sondern nur noch drei.

Spaziergänger fanden am Montag einen Jungstorch tot in den Wiesen liegen, informierten die HGON und durch Ring-Ablesung konnte festgestellt werden, dass es einer aus diesem Nest war Er hatte einen gebrochenen Flügel und auf Grund seines Zustandes muss er schon zwei oder drei Tage zuvor verendet sein. Woran? Der Storch flog gegen eine Stromleitung beim Flug zu einer gemähten Wiese.
Herr Werner Peter (HGON), der die fünf beringte, kontrollierte am gleichen Tag das Nest und die gesamten Wiesen und fand ein zweites Geschwisterchen tot unter den Stromleitungen liegen. Auch ihm waren die Stromleitungen zum Verhängnis geworden. Seine Verletzungen waren noch frisch, woraus man schließen kann, dass es an diesem Tag ums Leben gekommen sein muss.
Stromleitungen sind leider einer der schlimmsten Feinde der Jungstörche. Sie kennen ihr Revier noch nicht, sind noch nicht sicher im Fliegen und können noch nicht 100 %ig mit den Flügeln manövrieren.

Die Fünf werden wir nicht mehr zusammen auf dem Nest sehen können und das stimmt sehr traurig, gerade auch, weil es die einzige 5er-Brut in unserem Landkreis war.
Hoffen wir, dass die anderen drei gesund bleiben, damit sie gut über den Sommer bei uns kommen und zusammen mit all den anderen Jungstörchen rundum in einem Monat ihre erste große Reise antreten können.




27 Kommentare:

  1. Très élégants ces oiseaux, merci pour les photos.

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  2. Liebe Christa,
    beim lesen des ersten Satzes ahnte ich schon schreckliches....
    Im letzten Abschnitt bekam ich Gänsehaut...ich als großer Tierliebhaber bin sehr traurig darüber...
    Die wunderschönen Bilder die Du uns hier zeigst, mit den 5 Jungstörchen, werde ich in Zukunft mit anderen Augen sehen... es werden immer Zwei fehlen.
    Ich drücke den anderen drei ganz doll die Daumen, das sie gesund bleiben und große kräftige Störchen werden.

    Liebe Grüße
    Biggi

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  3. Habe ich es doch in deiner Einleitung schon geahnt - wie schade - wenn nicht das Wetter so die Technik - ich bin immer ganz betroffen. Die Jungstörche haben es, wie noch weitere Tierkinder wirklich nicht leicht erwachsen zu werden.
    Deine Bilder sind grossartig und ich könnte sie hundertmal ansehen, herrlich welche Dynamik du eingefangen hast.
    Mit den besten Wünschen an den Rest der Storchenfamilie
    Erika

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  4. Liebe Christa,
    ich hab mir sowas gedacht als ich zu lesen begann.... soooo traurig. :-(
    Deine Bilder sind sehr toll und hoffen wir fest das die 3 jungen Störche ein langes Leben haben dürfen. Denn ledier sind die Gefahren unterwegs auch ziemlich gross.

    Schönen Tag wünsche ich dir.

    Liebe Grüessli
    Julia

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  5. Och, das ist wirklich sehr traurig liebe Christa *tränchenverdrück* Da sieht man sie noch so toll und voller Freude bei ihren Übungen und dann das :-(( Kann man wirklich nur die Daumen drücken das die anderen Drei es rechtzeitig lernen und nicht zu dicht an die Leitungen kommen.

    Danke dir aber dennoch für die tolle Dokumentation die eine schöne Erinnerung bleiben wird.

    Liebe Grüssle

    N☼va

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  6. Ja Christa, das ist wirklich traurig

    lg gabi

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  7. Hi Christa,
    What sad to read that two young storks against the high voltage wires are flown.
    Fortunately, you still have the beautiful pictures when they are all still alive.
    I wish you a very nice weekend.
    Best regards, Irma

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  8. Liebe Christa,

    ja, leider ist es immer wieder so, dass manche Geschichten in der Natur kein glückliches Ende finden. Das tut mir auch immer sehr leid. Dann hoffe ich und drücke die Daumen, dass die anderen drei Jungstörche es schaffen.
    Deine Fotoserie ist aber trotzdem echt sehenswert.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  9. Liebe Christa,
    das ist ja traurig. Du hast aber sie wenigstens alle 5 auf deinen Fotos. Hoffen wir mal, das die anderen Jungstörche es gut überleben und gesund aufwachsen.
    Die Fotos sind natürlich wieder große Klasse.

    Liebe Freitagsgrüße schickt dir
    Paula

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  10. Wie traurig, liebe Christa.

    Ich finde es ganz schön erstaunlich, dass die Menschen dort so Anteil nehmen und gleich Bescheid sagen, wenn sie ein totes Tier entdecken.
    Uii, schon in einem Monat begeben sie sich auf den weiten Weg. Ja, die Zeit vergeht so fix.
    Nun müssen sich die Eltern der drei verbliebenen Störche nicht mehr so abrackern wegen der Futtersuche damit der Nachwuchs (und auch die Alttiere) gute Voraussetzungen für einen so langen Flug haben. Ist ja schon eine Menge, die sie da immer finden müssen um ihre Jungen (und sich selber) satt zu bekommen.

    Ganz ♥-lich grüßt
    Uschi

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  11. Liebe Christa
    Das ist ja traurig.Und Du hast das wieder so toll dokumentiert.Deine Bilder sind ja wie immer einmalig.
    Liebe Grüße Christa.
    Hattet Ihr auch gestern Nacht Unwetterschäden ???

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  12. Traurig, aber so ist es in der Tierwelt, selten bleiben alle Jungtiere am Leben, egal von welcher Sorte wir sprechen.
    Deine Fotos sind fantastisch. Ich bin so ein großer Naturfan, ich könnte solche Sachen stundenlang ruhig beobachten, und was ich alles geben würde für so eine Möglichkeit, sie so nah fotografieren zu können...
    Danke auch für die Infos über die Nahrung, interessant und auch sehr anstrengend für die Storcheltern bei so vielem Nachwuchs.
    Danke für die wundervollen Aufnahmen, ich könnte sie den ganzen Tag immer wieder anschauen.

    Ich habe Störche hier noch nie so schön beobachten können, aber einmal in Afrika, in unglaublichen Mengen, hier: http://reistdiemaus.blogspot.de/2012/02/tansania-safariseregneti-nationalpark_09.html

    Liebe Grüße

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  13. Hallo Christa,
    schade, das nicht alle Jungen es geschafft haben, diese blöden Stromleitungen aber auch!
    Trotzdem geht die Sensation nicht verloren, denn du hast alles auf wundervollen Fotos festgehalten.
    LG Heidi
    (Ich habe schon mein Im Wandel-Juli-Bild eingestellt)

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  14. Hallo, liebe Crista,

    im Grunde genommen tut es mir um jedes Lebewesen leid, dass "vorzeitig" sein Leben lassen muss.
    Die Natur hat es leider so eingerichtet, aber auch wir Menschen tragen dazu bei (Stromleitung)
    Deine Aufnahmen als Dokumentation über diese einzigartige Storchenfamilie sind wieder ganz besonders schön - Danke dafür, dass wir teilhaben dürfen.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Elisabetta

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  15. Hallo Christa,
    wie schade, es wäre schon eine Sensation gewesen, wenn sie alle auf den Weg nach Süden gekommen wären. Was bleibt sind Deine wunderbaren Bilder, LG ClauDia.

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  16. Das ist sehr schade, dass die schon so mobilen und aktiven Jungvögel den Tücken der Technik zum Opfer gefallen sind.
    Deine Fotos sind wieder bewundernswert. Wo bekommt man schon Störche im Nest zu sehen, so brillant fotografiert und vor allem Szenen, die man vielleicht im Fernsehen in einem Naturfilm zu sehen bekommt aber nie selbst live erleben wird. Danke für's Zeigen.
    LG Christiane

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  17. Dein Bericht, der so schön beginnt, stimmt dann doch sehr traurig. Aber immerhin hast du schöne Fotos vom Storchenfünfer. Und es ist wunderbar, sie hier zu sehen.
    Herzlich, do

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  18. Das finde ich jetzt wirklich sehr traurig liebe Christa. Es war ein so schöner Anblick mit den 5 Jungstörchen.
    LG Sabine

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  19. Das ist wirklich eine tragische Geschichte. So groß sind sie geworden und dann so ein Ende. Hoffentlich geschieht nun den anderen nichts und si kommen gut weg und gut wieder zurück.

    Liebe Grüße
    Brigitte

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  20. Wie traurig, sie waren schon so groß ...
    Liebe Grüße - Monika

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  21. Das ist einfach alles nur so unendlich traurig.

    Für Flugzeuge gibt es immer so *Bälle* an den Stromleitungen, damit sie von Sicht-Fliegern gut erkannt werden. Vielleicht könnte man die Leitungen zumindest in der Nähe der Jungstörche irgendwie ähnlich markieren, um sie besser sichtbar zu machen.

    Liebe Grüße
    Vera

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  22. Hallo Christa, danke daß du die Antworte so gut gelöst hast, also bei mir in einem Komment geschrieben hast, weil so muß ich nicht bei dir etliche Posts nach Antwort durchsuchen.
    Es freut ich, daß die Afrika-Bericht dein Interesse geweckt hat, es lohnt sich ihn in zeitlicher Reihenfolge zu lesen.
    Das mit dem hinfahren und mit dabei sein nächstes Jahr, habe ich ernst gemeint. Wenn irgendeine Möglichkeit besteht, dann können wir darüber privat sprechen.
    viele liebe Grüße, Andrea

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  23. Das ist echt traurig,
    wie schön wäre es gewesen, wenn alle durchgekommen wären,
    die ganze Atbeit, die die Eltern geleistet haben, war schon was Tolles,
    umso mehr ärgert es mich, dass die Kleinen durch diese blöden Stromleitungen ums Leben kamen.
    Hoffentlich sind die anderen 3 vorsichtiger.
    Liebste Grüße
    Nähoma

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  24. Liebe Christa,
    zuerst einmal Danke für diese eindrucksvollen, wunderschönen
    Fotos. Es ist schon enorm, was die Storcheneltern leisten.
    Umso trauriger ist es, dass zwei der Kleinen nicht überlebt
    haben. Diese Stromleitungen sind fürchterlich,
    Einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
    Irmi

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  25. Liebe Christa
    Schade und diese Strommasten ja sind immer wieder das leidliche an dieser Vogelgeschichte.. trotzdem freue ich mich über deine Storchenbilder wie die auf so einen kleinen Fleck so Hausen und wie sie aufziehen!
    Toll!
    Ich wünsche dir einen guten Tag und hoffentlich keine Jungstörche die leiden müssen!!
    Lieben Gruss Elke

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  26. Absolut beeindruckende Fotos.
    Und doch wird einem schwer ums Herz, weil es nicht alle geschafft haben:(
    Der Mensch mit all seinen Mitbringseln ist der Feind nummer 1 in der Tierwelt:( Ich hoffe, dass sich eines Tages das bewußtsein für die Tiere ändern wird und solche Geschichten irgendwann der Vergangenheit angehören.

    Ganz liebe Grüße und vielen Dank für deinen bebilderten Bericht aus der Vogelwelt.

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  27. während sich Deutschland über einen vierten Stern freut,
    leben bereits fünf Storchensterne bei euch im Nest,
    was für ein Erfolg.

    egbert

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