Samstag, 30. Mai 2015

Von Eiern, Freude und Leid - Zitat im Bild

Bevor Lillis Kinder wohl geordnet, mit den Schnäbeln nach vorne zeigend, im Nest lagen, kuschelten sie miteinander.


Und als einer aus dem Nest genommen wurde, sahen wir, dass Lilli uns eine Überraschung da gelassen hatte.


Ein Ei, wir  haben es mitgenommen, denn sie brütet das jetzt nicht mehr aus.
Damit ihr mal seht, wie groß so ein Storchenei ist, hier der Vergleich zwischen einem Amselei, einem Hühnerei der Größe L und Lillis Ei.


Aber auch in der Tierwelt ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen......, wir erlebten auch eine schlimme Überraschung! Kein schöner Anblick, aber ich zeige ein noch passables Fotos trotzdem.


Auf einem Storchenhorst standen zwei Altvögel, die natürlich wegflogen, als der Hubsteiger nach oben fuhr und sich dem Nest näherte. Ein Blick ins Nest ließ auch Herrn Peter und ein Junge, der noch mit ihm oben war, erschaudern. Zwei tote Storchenkinder lagen im Nest und direkt unter dem Horst am Mast entdeckten sie mit Blick von oben im hohen Gras ein drittes.
Die Jungstörche waren schon um die 5 Wochen alt, also weitaus größer und kräftiger als Lillis Kinder. Sie trugen massive Verletzungen an den Köpfen. Anzeichen der Verwesung waren noch nicht festzustellen, diese Störche waren kürzlich erst gezielt getötet worden! Wer macht so etwas? Ich sage es euch........andere Störche, die diesen Horst einnehmen wollen. Vermutlich waren die beiden Altstörche, die oben auf dem Horst standen, die Täter, aber mit Sicherheit können wir das nicht sagen. Dazu hätte man Ringe ablesen müssen.
Das war das traurige Kapitel unserer Storchenberingungstour. Kämpfe, die Störche mit ihren spitzen Schnäbeln austragen, wobei der Kopf bevorzugt attackiert wird, sind heftig und so mancher trägt massive blutige Verletzungen davon. Jungtiere, auch wenn sie wie die drei hier schon größer sind, haben gegen Angriffe von Altstörchen keine Chance.

Fürs Novas Projekt "Zitat im Bild", wozu sie jeden Samstag in ihrem Blog aufruft,  habe ich dieses Zitat mitgebracht.


Credit: die verwendete Feder ist ein brush von Jelena Jovovic

Wollt ihr mehr Zitate im Bild sehen, dann schaut einfach bei Nova vorbei. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende. :-)


Freitag, 29. Mai 2015

Vom Findling Nr. 2 und mehr ...

Gute Nachricht:  auch für unseren 2. Steinkauzfindling haben wir ein neues Zuhause gefunden.


Der liebe kleine Kerl hat es genauso wie sein Geschwisterchen verdient, eine neue Chance zu bekommen, mit Artgenossen groß zu werden.
Zunächst bringe ich euch ein paar Impressionen von unseren Streifzügen auf der Suche nach einem neuen Zuhause mit.

Wir entdeckten ein gigantisches Margaritenfeld, was uns bestimmt entgangen wäre, hätten wir in dieser Ecke nicht gezielt gesucht.




An Wegrändern blühte der Wiesensalbei und an der Saat-Esparsette tummelten sich Hummeln und Bienen.



Wir laufen wieder durch das hohe Gras, um eine Steinkauzröhre zu kontrollieren.


Im Kornfeld sind einzelne Blüten, Mohn und Raps, wahre eyecatcher.



Im Bereich der Hohen Straße (im Hintergrund die ehemalige Radarstation, als bei uns noch Nato stationiert war) gab es ein neues Aha-Erlebnis. Hier wurde ein riesiges Feld mit Kartäusernelken angelegt. Ist das nicht ein Traum, wie es hier blüht? Der Hügel der ehemaligen Radarstation im Hintergrund ist voll mit Margariten bewachsen.



Wir fanden aber keine geeignete neue Familie für unseren 2. Steinkauzfindling. Den entscheidenden Tipp bekam ich dann von Herrn Werner Peter (HGON), der auch immer unsere Störche beringt. Da ich von ihm wusste, dass er in einigen umliegenden Gemeinden kurz zuvor ebenfalls Steinkäuze kontrolliert hatte, fragte ich ihn, ob er eventuell eine Steinkauzfamilie wüsste, zu der unser Findling passen würde. Er konnte uns eine nennen.....hurra!
Am Pfingstsonntagmorgen machten wir uns mit unserem Schützling auf die Socken zu dieser besagten Streuobstwiese, zwei Ortschaften von uns entfernt.

Den Baum mit der Röhre suchen


Natürlich fanden wir sie und jetzt, lieber kleiner Steinkauz......hinein mit dir in dein neues Zuhause und fühl dich wohl mit deinen vier neuen Geschwisterchen. :-)


Er wollte aber zunächst nicht in die Röhre und wir hatten schon etwas Mühe, ihn dort hineinzubekommen.
Was soll ich sagen? Ende gut, hoffentlich alles gut!!!

Und jetzt bringe ich euch noch meine Monatscollage für den Mai vorbei. Zwar sammelt Birgitt diese immer am letzten Donnerstag eines Monats ein, aber ich hatte keine Zeit, sie rechtzeitig anzufertigen, denn ich war die letzten Tage viel unterwegs und hatte gestern ein ganz besonders schönes Erlebnis. Mein Mann und ich waren mit Herrn Peter bei 5 Storchenberingungen unterwegs.
Ich musste einfach mal ein paar Tage Pause auf meinem Blog einlegen.


Und so freue ich mich, euch Lillis Nachwuchs, Foto oben links, ganz nah präsentieren zu können. Im Hubsteiger konnte ich mit hinauf zum Nest fahren und die kleinen Kerlchen bewundern, bestaunen und natürlich in Augenhöhe fotografieren. Sie sind jetzt 24 Tage alt und von allen Storchenkindern, die gestern beringt wurden, noch die kleinsten. Aber sie werden schon noch wachsen, denn Mama Lilli und ihr Partner sorgen gut für sie.

Rechts daneben Lilli mit einem ihrer Kinder; darunter ihr Partner beim Flug über unsere Köpfe hinweg
Ganz rechts Lillis Mama mit dem ersten Schnäbelchen, das ich in diesem Mai entdecken konnte. Juhuuuu, Lillis Mama ist auch Oma! :-)

In der Mitte Margariten aus dem gigantischen Margaritenfeld, daneben die Balz der Feldlerchen, die Hummel an der Saat-Esparsette.

Untere Reihe, das Feld mit den Kartäusernelken, Begegnung mit den Wasserbüffeln und Rehen in Naturschutzgebieten und ganz rechts unser erster Steinkauzfindling.

Es war ein bunter Monat Mai in der Natur, der mir so viele Erlebnisse bescherte, an die ich mich stets gerne erinnern werde.:-)

Diesen Beitrag teile ich jetzt gerne mit Jutta für ihr Projekt DND und Birgitt für ihr Projekt Monatscollage. Schaut bei beiden einfach mal vorbei uns seht euch an, was die anderen Projekt-Teilnehmer mitgebracht haben.



Samstag, 23. Mai 2015

Ein besonderer Gast - Zitat im Bild

.....übernachtete bei uns von Donnerstag auf Freitag


Und wir kommen auch gleich mal zum Zitat, eine Blog-Aktion von unserer lieben Nova, die sie jeden Samstag durchführt.


Aus dem Nachbarort erhielten wir einen Anruf der Besitzerin eines Pferdehofes, dass ein kleiner Vogel auf den Strohballen in einem der Pferdeställen liegen würde. Sie hatte ihn inzwischen in einen Korb getan.
Wir fuhren hin und schauten uns den Kerl an. Sicherlich habt ihr schon erkannt, dass es sich um einen kleinen Steinkauz handelt. Ganz oben unter dem Giebel befindet sich ein Kasten, in dem Vögel brüten können, aber noch nie hat dort ein Steinkauz gebrütet. Der quadratische Kasten ist nicht sehr hoch und so meinte der Kerl, der schon ein guter Kletterer ist, er müsste mal ausprobieren, die Wände hinaufzuklettern. Aber dass es steil nach unten geht, das war ihm noch nicht bewusst.
Wir nahmen ihn mit und klapperten mehrere Stunden lang die Steinkauzröhren in der Umgebung ab, um eine Adaptionsfamilie für ihn zu finden. Wir fanden zwar zwei Bruten vor, aber die Kleinen waren noch zu klein, um unseren ca  2 1/2 Wochen alten Kerl dazu zu setzen.
Inzwischen war es schon Abend geworden und somit entschlossen mein Mann und ich, ihn mit zu uns nach Hause zu nehmen.
Da sitzt er nun noch im Gegenlicht und hat mächtigen Kohldampf.


Jetzt wurde er erst einmal mit Hackfleisch gefüttert, das er gierig verschlang, dann kam er schnell in einen großen Eimer, den ich mit Torf ausgestreut hatte, wurde mit dem Badeschal, auf dem er hier sitzt, zugedeckt und er schlief sofort ein.
Gestern Morgen machten wir uns wieder auf den Weg, um eine Familie für ihn zu finden. Zu seiner alten Familie konnten wir ihn nicht mehr zurückbringen. Man hat keine Chance, an diesen Kasten, in dem er saß, heranzukommen. Das ist zu weit oben in der Scheune.
Wir hatten Glück, auf einer Streuobstwiese wurde wir fündig und fanden eine Röhre, in der 6 kleine Steinkäuzchen saßen, die in seinem Alter waren.
Sie wurden erst einmal eingesammelt und näher begutachtet......ein Eimer voller Steinkäuzchen! *g*
Zum Fotografieren wurden sie etwas in den Schatten gestellt, sie mögen das grelle Licht nicht und in ihrer Brutröhre ist es ja dunkel.


Ein letztes Fotos von unserem Übernachtungsgast......"machs gut Kleiner und pass gut auf dich auf!"


Die anderen Steinkäuzchen wurden nacheinander auch wieder in ihr Zuhause gesetzt, das zuvor etwas von all dem Schmodder, der sich ansammelte, befreit wurde. An der Hand, die den kleinen Kerl hält, sieht man, dass der Steinkauz nicht unbedingt eine saubere Wohnung hat. *g*

"Was, der da unten soll auch noch in unsere Wohnung, das wird jetzt aber eng!", hörte ich diesen kleinen Kerl hier sagen, als er zurückgesetzt wurde in sein Zuhause.


"Ja, ihr bekommt jetzt noch ein weiteres ganz liebes Geschwisterchen, seid lieb zu ihm, denn er hat keine Mama und keinen Papa mehr!"

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Heute Morgen kam wieder ein Anruf vom Pferdehof, Steinkauz-Findling Nr. 2 ist da.
Auch diesen holten wir wieder ab, fütterten ihn und setzten ihn in die Ersatzhöhle mit Namen Eimer, gefüllt mit Torf.


Wir wollen gleich wieder losziehen und weitere Steinkauzröhren kontrollieren und hoffen, dass wir auch für ihn eine Ersatzfamilie finden werden.
Zur ersten Ersatzfamilie kann er nicht mehr gesetzt werden, das sind sonst zu viele hungrige Schnäbel und die Eltern schaffen es nicht, alle satt zu bekommen.
Drückt uns mal die Daumen, dass wir dann gleich fündig werden.

Vielleicht erleben wir diese Sache jetzt noch ein drittes, viertes, fünftes ...... Mal, denn Steinkäuze haben ja oft sechs Junge.

Wer noch mehr Zitat im Bild lesen möchte, der sollte unbedingt bei Nova vorbeischauen!



Jetzt bringe ich euch aber auch noch eine Nase Duft von Auguste Luise aus meinem Garten mit, die wieder ganz toll in diesem Jahr blüht.


Und hiermit wünsche ich euch allen


und möchte mich ganz, ganz herzlich bei euch für euren lieben Zeilen bedanken, die ihr immer auf meinem Blog da lasst und verabschiede mich ins Pfingstwochenende :-)

Der S/W-Fokus am kommenden Montag fällt bei mir mal aus und ich hoffe auf euer Verständnis.

Ich versuche, heute Abend noch bei euch vorbeizuschauen.

Kurzer Nachtrag:

Wir haben keine Eltern heute für Findling Nr. 2 finden können, komme gerade von unserer Steinkauz-Kontroll-Tour zurück.
Heute Nacht bleibt er also noch mal bei uns. Morgen schauen wir weiter, ob wir ihn in Nachbargemeinden unterbringen können.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Streifzug durch die Felder

Bei Jutta gibt es jeden Donnerstag ein schönes Projekt mit dem Namen DND. Mehr darüber erfahrt ihr hier. Dort könnt ihr euch auch die Fotos der anderen Projekt-Teilnehmer anschauen, die von Jutta verlinkt werden.

In einem Gebüsch begegnete mir die hübsche Goldammer.


Früh morgens im Gegenlicht entdeckte ich im Schilf diese Schafstelze.


Hoch oben auf der Baumspitze hielt Herr Turmfalke Ausschau nach Beute.


Vielleicht brütet seine Frau an dieser Scheune hier, auf jeden Fall sitzt da jemand schon auf Eiern.


Als ich an einem Bächlein vorbei kam, schwammen darin munter kleine Kaulquappen umher.


Auf der Wiese dahinter schaute Herr Graureiher, ob es hier nicht einen Leckerbissen für ihn gäbe.


Noch einmal flog mir eine Schafstelze über den Weg.


Ein besonderes Erlebnis war es, ein Lerchenpärchen bei der Balz zu beobachten. Sie dabei zu fotografieren, ist echt nicht einfach, denn sie sind unheimlich flink.
Es ist toll, Lerchen über ihren Brutrevieren zu beobachten, was man in den frühen Morgenstunden machen sollte. Die Männchen steigen vom Boden aus hoch in die Luft und lassen sich dann wieder nach unten fallen. 


Auf dem Boden selbst sind sie dann kaum mehr zu entdecken, sie haben das perfekte Tarnkleid.




Mittwoch, 20. Mai 2015

Lillis Nachwuchs

Letzten Sonntag habe ich Lilli besucht. Wir hatten schönes Wetter, auch wenn der Wind ziemlich frisch war.
Alle, die schon länger auf meinem Blog lesen, kennen die ganze Geschichte rund um das Storchenkind Lilli, das in 2012 bei uns geboren wurde. Meine Enkelkinder, Dominik und Liliana, konnten sie bei der Beringung 2012 im Arm halten, hier.
Im letzten Jahr kam sie in unseren Main-Kinzig-Kreis zurück, wurde mehrfach vertrieben, aber sie blieb ihrer Heimat treu, kehrte auch in diesem Jahr zu uns zurück und jetzt hat es endlich geklappt mit dem Nachwuchs.
Sie hat sich einen schönen Mann ausgesucht und einfach mal probiert, ob er zu ihr passt. Es passte, aber seht selbst.......
Ihr Mast steht auf einer schönen Aue bei Gelnhausen.


Und da steht sie, neugierig schaut uns ein kleines Storchenkind an.


Ich versuche mal, ein wenig näher an sie heranzukommen und gegen den blauen Himmel zu fotografieren.


Sie ist sehr achtsam.


Sie wirkt angespannt, nervös....


"Ok, Lilli, habe verstanden, ich ziehe mich wieder etwas zurück!"

Ihre Haltung wird sofort wieder entspannter.


Sie schaut nach oben.


Und schon kommt ihr Partner angeflogen.


Aber er landet nicht, er kreist über uns.


"Christa, mein Mann wird nicht landen! Du bist immer noch zu nah dran und die Kleinen haben doch Hunger!"
"Ok, Lilli, ich gehe in Deckung!"


Ein großes Schild bietet mir hier Schutz, ich ziehe mich dahinter zurück. Zwar ein nicht ganz so günstiger Standort zum Fotografieren, aber ich möchte hier nichts riskieren.
Papa Storch sieht mich nun nicht mehr.

"So ist es gut, Christa!"


Lilli schaut wieder hinauf zu ihrem Partner.


Und schon setzt er auch zur Landung an.



Jetzt wird erst einmal begrüßt und ordentlich geklappert.


Schaut mal, wie die beiden auf dem folgenden Foto stehen.


Jetzt kümmern sich beide erst mal um den Nachwuchs.


Und gleich darauf macht Lilli den Abflug.


Jetzt geht sie auf Nahrungssuche. Es ist extrem trocken bei uns überall. Die Störche und andere Vögel, die auf Mäuse, Schnecken etc. angewiesen sind, haben es echt schwer, genug Futter herbeizuschaffen.

Papa Storch beginnt zu füttern.


Der kleine bettelt um Futter.


Er holt Papa einen Brocken aus dem Schnabel.


Er beginnt, damit zu spielen.


Papa nimmt ihm wieder den Brocken weg.


Der Kleine gibt nicht auf und zerrt wieder daran.


Dieses Schauspiel zu verfolgen, war einfach köstlich. Mir hat sich aber nicht erschlossen, was das für Braten war.


Dann blickt Papa Storch noch einmal nach oben.


"Lilli, meine Liebste, du wirst doch wohl nicht in den Flieger einsteigen wollen? Unsere Kinder brauchen dich!"


"Keine Sorge, Papa Storch, das würde Lilli nie und nimmer machen!", rufe ich ihm zu.

Die Kinder sind satt und er beginnt sich zu putzen. Ich habe wieder den etwas besseren Standort eingenommen, denn ich will gehen.
"Lasst es euch allen gut gehen und toi, toi, toi.....für die Aufzucht der Kleinen, die sind megasüß! Pass gut auf unsere Lilli auf, Papa Storch! Ich komme bestimmt bald wieder!"


Habt ihr gezählt, wie viele kleine Storchenkinder Lilli und ihr Partner haben?