Donnerstag, 30. September 2021

Unterwegs im Bereich der Hohen Straße

Die Hohe Straße ist Bestandteil der heutigen Regionalpark-Route und war früher eine wichtige Handelsverbindung. Darüber berichtete ich schon öfter auf meinem Blog, aber ein wenig, wenn ihr mögt, könnt ihr auch noch mal hier nachlesen. 
Ein Teil der Route führt an unserem Ortsrand vorbei. Vor etlichen Jahren wurden dort draußen in den Feldern 5 Windräder errichtet. Auch wie so ein Windrad entsteht, vom Ausheben der Grube bis zum Anbringen des Motorblocks und der Flügel, dokumentierte ich hier ebenfalls. Von der Lage her ist dieses Areal ideal für Windräder, denn es weht immer ein Lüftchen, wobei es im Winter dort auch bitterkalt, ja eisig sein kann.
Heute wollen wir aber lediglich mal die Weite dort, das schöne Wetter genießen. Man kann zahlreiche Rundwege drehen oder kreuz und quer durch die Felder laufen.

Unseren Ort habe ich bereits verlassen und überquere jetzt eine Brücke mit Blick in östlicher Richtung auf die vor einigen Jahren gebaute Umgehungsstraße, die zur Entlastung des Ortskerns um unseren Ort herumführt.


Nachdem ich ein Stück weiter gelaufen war, drehe ich mich noch einmal um. Die Brücke könnt ihr noch in der Bildmitte erkennen. Auch einige Häuser des Ortes sieht man, dahinter dann unser Wald, wo ich auch gerne zu Fuß unterwegs bin.


Einige Kilometer habe ich bereits zurück gelegt und ein Windrad im Gegenlicht aufgenommen.


Natürlich werden die Teerwege auch sehr gerne von Radfahrern benutzt, wobei sie einem schon manchmal durch nicht angepasstes Fahren, nämlich in Pulks nebeneinander auf den Geist gehen können. Besonders am Wochenende ist dies schlimm.


Scharen von Tauben sind unterwegs und suchen die letzten Körner auf  abgeernteten Feldern.



Vor diesem Windrad ist links noch ein verblühter Wildblumengürtel. Etliche Wildblumenfelder wurden hier in Kooperation von Bauern und Jägern angelegt.

 
Hier und da blüht aber noch etwas.


Mein Blick wandert jetzt auf das Areal der ehemaligen Radarstation. Den Antennenmast sieht man links von den Windrädern. 

Die Radarstation gehörte zum Gesamtkomplex Nidder-Kaserne mit dem Flugabwehrraktenbataillon 23. Was es damit auf sich hat, ist hier ein wenig beschrieben.
Drei Komplexe, das Kasernenareal an sich, die Radarstation, auf die wir gerade blicken, sowie die Raketenabschussbasis, die östlich vom Kasernengelände lag, waren in einem Dreieck angeordnet.
Die Radarstation deshalb hier, weil man von dieser am höchst gelegenen Stelle einen Rundumblick hat, um den Feind schnellstmöglich orten zu können.
Wenn ihr dem Link folgt, nach unten scrollt, seht ihr das Bild einer Rakete, eine von zahlreichen, die sich hier unterirdisch befanden.
Ich erinnere mich noch, als ich als Kind mit dem Bus zum Gymnasium in unsere Kreisstadt Hanau fuhr, dass wir Schüler vom Bus aus oft sehen konnten, wie eine Rakete aus dem Erdreich herausfuhr und gen Himmel ragte. Man musste ja testen, dass diese Dinger auch im Fall der Fälle funktionieren würden.
Es war schon ein makaberer Anblick, aber die Bevölkerung gewöhnte sich daran. Ihr blieb ja auch nichts anderes übrig. Zahlreiche Amerikaner waren ebenfalls bei uns stationiert, entweder in Kasernengebäuden selbst oder Ranghöhere auch in angrenzend extra errichteten Reihenhäusern oder kleineren Wohnblocks untergebracht.
Seit 2005 ist dies nun alles Schnee von gestern.

Für heute zum Abschluss noch ein erfreulicheres Bild mit einem aber ebenfalls etwa makabren Namen, nämlich der Galgenschaukel.


Eine Schaukel, mit der man hoch in den Himmel schaukeln kann, was meine Enkelkinder früher immer gerne machten. Um erst einmal überhaupt in eine gewissen Höhe zu kommen, muss man aber lange viel Schwung holen.
Galgenschaukel deshalb, weil das Gestell in Form von Galgen errichtet wurde und dieses Fleckchen Erden hier heißt auch "Galgenberg".

Gerne verlinke ich heute diesen Beitrag zu Elke/Mainzauber, die für ihr Projekt DND alles aus der Natur einsammelt.




15 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Christa,
    an viele Dinge die Du beschreibst kann ich mich auch noch
    erinnern. Man bemerkt an den vergangenen Dingen, wie schnell
    doch die Zeit vergeht und fragt sich hin und wieder, habe ich
    das wirklich erlebt oder ist es ein Traum gewesen.
    Für eine Schaukel ist das wirklich ein makabrer Namen, die
    Schaukel sieht auch etwas beängstigend aus, aber die Hauptsache
    Kinder haben ihre Freude daran, der Name ist ihnen egal.
    Sei lieb gegrüßt von mir zu Dir, Karin Lissi

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  2. Mit Gegenlicht lässt sich auch einem Windrad ein Hauch Romantik einhauchen. Man hat sich eh an den Anblick gewöhnt genau wie an die Stromleitungen, die die Landschaft durchziehen. Das Land selbst kleidet sich in Herbstfarben, ich sehe sogar ein paar rote Beeren leuchten.
    Fahrradfahrer gehen mir mittlerweile auf die Nerven. Es gibt zwar auch nette, die einem von hinten rechtzeitig "Vorsicht" zurufen aber die meisten fahren einem kommentarlos oder wild klingelnd mit ihrem E-Bike in die Hacken, sind noch genervt, weil man nicht rechtzeitig aus dem Weg gegangen ist. Die Bauern auf ihren großen Treckern sind viel höflicher, heben noch dankend die Hand wenn man den Weg freimacht.
    Die Schaukel ist gewöhnungsbedürftig. Ich glaube, man braucht einen kräftigen Anschubser um hier in Gang zu kommen.
    LG aus dem Norden wo der Herbst bereits anfängt seine kalte Seite zu zeigen
    Christiane

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  3. Liebe Christa,
    dein Bericht stimmt nachdenklich. Gerade haben wir die Wahl hinter uns indem die Grünen den Klimawandel und eine neue Energieform angedeutet haben. Dazu gehören dann auch diese Windräder, die niemand gerne in seiner Nähe haben möchte, die aber dann geduldet werden müssen, alles nicht so locker zum Umsetzen. So alte Bundeswehrrelikte in unmittelbarer Nähe zu wissen, stimmt auch nicht gerade fröhlich, aber wie du richtig bemerkst, Schnee von gestern. Was die Radfahrer anbelangt,kann ich auch zustimmen, sie sind sehr oft sehr waghalsig. Selbst mich überholen sie mit einem affenzahn und das sehr knapp, ich jedenfalls versuche eine höfliche Radlerin zu sein, ich klingle rechtzeitig, ich rufe oft "Vorsicht" und bedanke mich anschließend, was manche Fussgänger sehr verwundert. Die Radwege gehören ja nicht den Rennradlern alleine, sondern auch den Fußgängern, die meisten Rennradler haben nicht einmal eine Klingel am Rad.
    Liebe Grüße
    Edith

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  4. Liebe Christa,

    das ist ein sehr schöner und interessanter Beitrag. Früher hat man sich über die Strommasten aufgeregt, heute sind es die Windräder. Auch daran wird man sich gewöhnen - irgendwann.
    Gut, dass diese Kasernen zum großen Teil nicht mehr existieren. Schon das Wort "Raketenabschussbasis" jagt mir Angst ein. Mit den Radfahrern ist bei uns aber auch manchmal schlimm. Das mit der Galgenschaukel finde ich auch echt makaber.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  5. Kann mich den andern nur anschließen, bin ich einer Meinung. Was ich besonders schlimm finde, wenn , wie neulich Herr Brummel einen Radfahrer ganz freundlich drauf hinwies, daß der Radweg doch just gegenüber sei und der Radfahrer noch richtig batzig wurde.
    Aber sehr freue ich mich über rücksichtsvolle, und das natürlich dann umso mehr. Es gibt sie nämlich auch! Wassen Glück! Und wassen Glück, daß Du uns so schön mit Dokus verpflegst. Dafür danke und viele Liebgrüße in Deinen Donnerstagnachmittag!
    Tiger
    🐯

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  6. Die Galgenschaukel sieht ja nun wirklich sehr abenteuerlich aus?
    Ich habe so eine Schaukel noch nie zuvor gesehen!
    Zum Glück haben wir diese Windräder nicht in unmittelbarer Nähe.
    Wie so ein Windrad aber entsteht, das werde ich bei dir auf jeden Fall noch nachlesen...
    LG Heidi

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  7. Liebe Christa,

    das war jetzt aber sehr interessant zu lesen. Ich wusste das so gar nicht, nur, dass hier bei uns in Griesheim auch die Amerikaner stationiert waren. Die Häuser sind mittlerweile verfallen und Heidi berichtet ja nun darüber was auf diesem riesigen Areal alles gebaut wird. Also diese Schaukel sieht wirklich ganz besonders aus als würde man damit in den Himmel fliegen können......:-)))

    Herzlichst
    Kerstin und Helga

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  8. Niemand will die Windräder vor seiner Haustüre, aber wenn wir unsere Welt retten wollen geht das nur mit Alternativen Stromquellen. Ich kann dich gut verstehen, dass deine Spaziergänge schöner wären ohne die störenden Masten. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich sicher etwas daran und in der wunderschönen Umgebung schafft man es vielleicht die Geräusche zu überhören. Ich wünsche es dir.
    L G Pia

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    1. Pia, mich stören die Windräder gar nicht mehr und ehrlich gesagt, ergeben sie auch gute Fotomotive. Bei dauerhaften Ohrgeräuschen (Tinnitus) sind die Geräusche der Windräder eine willkommene Abwechslung. *g*

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  9. ...we have several wind farms here and people either love them of hate them. I like to see them. Thanks Christa bor stopping by, enjoy your weekend.

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  10. Ein sehr interessanter Bericht, mögen die Windräder standhaft bleiben und nicht eines Tages, wie gerade wieder geschehen, einfach umknicken.
    Es grüßt dich herzlich Sieghild

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    1. Sieghild, irgendwann werden sie wohl rückgebaut werden. Ein solches Windrad hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Ja, möge es während dieser Zeit standhaft den hier wehenden Winden trotzen.

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  11. Hallo Christa,

    nervende Fahrradfahrer sind mir so richtig auf Sylt aufgefallen, klingeln und dann erwarten, dass die Fußgänger auf Seite springen. Mit mir nicht! Am Rantumbecken habe ich die Radfahrer absteigen lassen, die müssen nicht alle nebeneinanderfahren und dann auch noch unverschämt klingeln.
    Die Galgenschaukel ist aber genau das Richtige für mich :))))

    Liebe Grüße
    Arti

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    1. Ja, liebe Arti, der Särkere im Straßenverkehr hat auf den Schwächeren zu achten. Der PKW-Fahrer auf den Radfahrer und so der Radfahrer auf den Fußgänger ...

      LG Bernhard

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    2. Mir fehlt es da an Durchsetzungsvermögen, fürchte vordergründig immer um meine Gesundheit. Als Reiter gelten für mich die Regeln der Straßenverkehrsordnung. Für Fahrradfahrer scheint tatsächlich das Recht des Stärkeren zu gelten :-)
      LG Christiane

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