Samstag, 15. Juni 2019

Tyto Alba

so lautet der lateinische Name des Vogels mit den scharfen Krallen, die ihr gestern hier zu sehen bekamt. Man kann ihn zu den Greifvögeln zählen wegen der Fänge, aber er gehört zu einer ganz speziellen Vogelgruppe, nämlich den Eulen.
Ihr hattet also insofern alle richtig getippt, aber es ist kein Steinkauz, kein Waldkauz, kein Kauz allgemein und auch kein Uhu. Allen bekannt ist diese Eule unter dem Namen Schleiereule. Ganz charakteristisch für diese Eule ist ihr herzförmiger Gesichtsschleier, den sie durchaus mit Mimik verändern kann.


Hinter der weißen Gesichtsmaske mit den schwarzen Knopfaugen befindet sich noch ein Kranz feiner brauner Federn. Dahinter befinden sich die Ohren.


Geht die Schleiereule auf Beutefang, stellen sich die Federn auf und leiten den Schall zu den Ohren weiter.
Das ist bei anderen Eulen auch der Fall, wobei ihr Schleier, hier ist jetzt der kleine Kreis von Federn rund um den Kopf gemeint, bei weitem nicht so deutlich ausgeprägt ist wie bei der Schleiereule, wie man gut auf dem folgenden Bild sehen kann.


Sie besitzt somit eine perfekte Ortungshilfe für ihre Beute.
Bei dieser Eule, die ich euch gerade zeige, handelt es sich um einen Jungvogel, der kurz vor dem Ausfliegen steht. Vielleicht hatte die Hübsche, die zusammen mit 5 Geschwistern in einem in einer Feldscheune befindlichen Brutkasten das Licht der Welt entdeckte, sich sogar schon mal ihre Umgebung angeschaut.
Bei der Kontrolle des Brutkastens hatten wir Besuch von einer Journalistin mit Fotografen von unserer Kreiszeitung. Im letzten Jahr begleitete uns das Team auf einer Steinkauztour und wir wollten ihnen in diesem Jahr  gerne eine andere Eule zeigen.
Von dem besagten Fotografen bekomme ich noch ein Bild, auf dem alle 6 junge Schleiereulen im Kasten zu sehen sind. Dieser befindet sich unter dem Spitzgiebel der Scheune. Man muss also in der Scheune eine steile Leiter hinaufklettern und das mache ich dann doch nicht mehr.
Auf dem nächsten Bild seht ihr die Scheune von außen. Links ist die Einflugöffnung für die Schleiereule, wobei sie sich mit Turmfalken auch schon mal in Bezug auf Belegung des zur Verfügung gestellten Hotels abwechselt. In diesem Jahr war wohl sie wieder mal an der Reihe.
Die kleinere Öffnung rechts ist für einen Steinkauz, denn der meinte, in der Scheune auch gerne brüten zu wollen, allerdings nicht in diesem Jahr.


Was für ein treuherziger Blick oder?


Da Nova heute wieder Zitate einsammelt, bringe ich gerne auch eins mit, von dem ich denke, es passt sehr gut. Schaut doch bei ihr mal vorbei, dort findet ihr noch mehr Zitate und Bilder anderer Blogger/innen.



Zum Schluss noch mal ein Eulenportrait dieser extrem gefährdeten Eule, die wirklich unseres Schutzes bedarf. Von den Eulen steht sie ganz oben auf der Roten Liste.


Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und möget ihr alle von Unwettern verschont bleiben, die ja wieder in manchen Regionen gemeldet wurden.

26 Kommentare:

  1. Niedlich liebe Christa,
    zum Verlieben ist diese Eule mit ihren großen Kulleraugen und so schön hast du alles beschrieben. Die Weisheit dazu macht das Ganze komplett für
    liebliche Gedanken, einfach wundervoll.
    Ich wünsche dir auch ein unwetterfreies Wochenende und sende
    dir liebe Grüße, Karin Lissi

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  2. ....volle Zustimmung - es heißt aber auch: "Fliege nicht, bevor dir nicht Flügel gewachsen sind"!
    Ein "beflügeltes" Wochenende,
    Luis

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  3. Wie schön sie aussieht, die Schleiereule! Ganz toll, dass du für uns so nah fotografieren konntest und 6 Jungtiere ... da haben die Eltern ganz ordentlich zu tun.

    Was ist denn nun der Unterschied beim Schleiereulenfuß zu den anderen genannten Tieren? Woran hätten wir ihn erkennen können? In der Beziehung würde ich gerne noch etwas dazulernen.

    Ja, jeder der behütet aufwächst wird irgendwann Flügel bekommen um das Leben zu meistern.

    Wünsche dir auch ein ganz wundervolles Wochenende.
    Herzliche Grüße
    Arti

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    1. Vera, ein Unterschied in Bezug auf Eulen zu anderen Greifvögeln besteht darin, dass Eulen als 4. Zeh einen Wendezeh haben, den sieht man auch ganz links auf dem besagten Bild. Auf dem Bild sah man beide Fänge, insofern auch etwas verwirrend.
      Ein Merkmal, an dem man die Füße von Schleiereulen erkennen kann, sind die mit weißen Federn dünn befiederten Füße. Bei vielen Eulen ist diese Befiederung dichter. Die dünne Befiederung ist auf jeden Fall ein Hinweis.
      Aber ob man dies als einziges Kriterium nehmen kann, wenn man nur ein Foto der Fänge sieht, da bin ich jetzt überfragt.
      Es kommt natürlich immer darauf an, wie man die Fänge aufgenommen hat. Beim Steinkauz beispielsweise sind sie wesentlich kleiner.
      Ich werde mal einen Eulenspezialisten befragen. Wenn ich seine Antwort habe, teile ich euch das noch mit.

      LG Christa

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    2. Hallo Christa,

      vielen Dank für die Info. Werde mal im www schauen, woran man einen Wendezeh erkennt und natürlich in Zukunft auf die dünn befiederten Füße achten. Die Größe kann man ja ohne Vergleich schlecht einschätzen.

      Wünsche dir noch einen schönen Sonntagabend und sende liebe Grüße

      Vera

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    3. Vera, bei einer Eule ist ein Wendezeh der 4. Fuß. Er kann quasi um 180° gewendet werden, sowohl nach vorne wie auch nach hinten.
      Ich hätte es ja auch dazu schreiben können, sorry.

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  4. Oh, so ein wunderschönes Tier! Goldig anzusehen, traurig dagegen, dass auch diese Eule gefährdet ist. Liebe Christa, Dein ZIB gefällt mir außerordentlich gut. Behütet aufgewachsen bin ich persönlich... mir sind trotzdem Flügel gewachsen. Vielleicht weil ich ein Sonntagskind bin!?

    Schmunzeln musste ich übrigens über das Bild vom Haus, von der Giebelseite: die Fenster, das Dach... es sieht adaptiert selbst wie ein Eulengesicht aus 🦉

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und
    sende sonnige Grüße, Heidrun

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  5. Liebe Christa,
    deine Reportagen mag ich sehr. Die heutige ist wieder sehr lehrreich, für mich als Laien.Die Schleiereule - einfach wunderschön! Deinem Zitat, eingebettet in dem
    Foto, kann ich nur beipflichten.
    Ich wünsche dir ein schönes und sonniges Wochenende.
    Herzliche Grüße
    Liselotte

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  6. Ein wunderschöner Vogel! Das ist toll, dass du ihn hier gezeigt hast! So nah bekommt man ihn wohl selten zu sehen!
    Ein schönes Wochenende
    Calendula

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  7. Was für schöne Bilder von der Schleiereule und dazu die Beschreibung!
    Das Zitat passt wie die Faust aufs Auge, herzlichst Klärchen

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  8. Fantastische Fotos, liebe Christa,
    die Schleiereule ist auch unter ihresgleichen etwas Besonderes. Das Zitat im herrlichen Bild ist eines meiner Lieblingszitate.
    Liebe Grüße
    moni

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  9. Liebe Christa,

    ooh, was beneide ich Dich und das nicht nur wegen Deiner fantastischen Aufnahmen. Solche Tiere leibhaftig zu sehen und zu erleben muss ein wirklich tolles Gefühl sein. Dein gewähltes Zitat spricht mir voll und ganz aus dem Herzen.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  10. Was für ein schönes Tier! Da werde ich ganz ehrfürchtig ( und irgendwo auch ganz sauer, dass wir als überlegene Art all diesen Lebewesen den Garaus machen mit unserem egoistischen "Mehr, mehr, mehr" =).
    Danke fürs Teilen!
    LG
    Astrid

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  11. aaaaaaaaah, also eine Schleiereule :-)
    Danke wieder für die vielen interessanten Informationen Christa. Und dann die tollen Bilder dazu. Das ist eine Eulen-Führung erster Sahne!

    Das Bild mit dem Zitat ist auch ganz wunderbar.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  12. Liebe Christa,
    vielen Dank für diesen lehrreichen Post. Nicht nur die Bilder sind fantastisch, auch Deine interessanten Ausführungen.
    So kuschelig diese Schleiereule auch aussieht, mit ihren Fängen möchte ich aber nicht in Berührung kommen, die sind sicher messerscharf - denke ich?
    Das Zitat, das Du kreiert hast, ist perfekt.

    Liebe Grüße und ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende
    Elisabetta


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  13. Ach wie schön liebe Christa...da geht mir hier auch sofort das Herz auf, dieser Blick♥ Sehr interessant auch wieder die Info die du uns gibst. Erst oben bei der Izaña habe ich an euch denken müssen als ich auf Tafel gesehen habe was man dort im Gebiet alles entdecken könnte...wenn man dann kann. Ich freue mich jedenfalls immer wieder wenn du von deinen Begegnungen schreibst und sie uns auch zeigst. So nah ranzukommen ist für "Otto Normalo" ja doch unmöglich.

    Genial zum Bild, zum ZiB die gewählten Worte. Genau so verhält es sich, besser kann man es nicht ausdrücken; selbst für uns "Zweibeiner".

    Danke dir vielmals dafür und dass du mit diesem schönen Post sowie natürlich auch ZiB mit dabei bist. Freue mich sehr darüber und wünsche dir noch einen superschönen Sonntag.

    Liebe Grüssle

    N☼va

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  14. Wunderschöne Aufnahmen und ein wunderbares ZIB dazu. Die Schleiereule ist wirklich ein ganz besonders hübscher Vögel.
    Dir einen schönen Sonntag!
    LG, Varis

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  15. Also, an Schleiereule hätte ich jetzt nicht gedacht, dafür habe ich solche Krallen noch nie sooo nah gesehen, sehr beeindruckend deine Reportage über deine Begegnung mit den kleinen Eulen. Solche Nachtgreifvögel haben es auch nicht so leicht, den Nachwuchs groß zu ziehen, gleich 6 Kleine ist schon eine Aufgabe. Nun wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag und warte schon mit Spannung auf dein neues "Tierwunder", was wird es diesmal sein?
    Liebe Grüße
    Edith

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  16. Was für ein schönes Tier - die Brustfedern mit ihren Punkten gefallen mir besonders gut - wenn ich da an sie Krallen denke und dann, dass es sich um einen Jungvogel handelt, da kann man sich schon vorstellen dass er bald schon seine Beute ganz feste im Griff hat.
    Wollen wir hoffen das es diese schönen Eulen ( wie auch alles anderen ) noch lange gibt.
    Der Mensch ist dran was zu verändern, den Tieren wieder mehr raum und Lebensqualität zu ermöglichen

    einen schönen Sonntag
    wünscht gabi

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  17. Einfach nur bezaubernd schön - und das Zitat passt hervorragend :-)
    Herzöffnend! Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und alles Liebe,
    Liz

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  18. Die haben so ein komisches Gesicht. Habe noch nie id der freien Natur welche sehen können. Liebe Grüße

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  19. Liebe Christa,
    was für ein hübsches Tier mit so einem schönen Federkleid,das so richtig weich aussieht!
    Einen entspannten Sonntag wünscht dir
    Kristin

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  20. Das ist wieder eine Vorstellung erster Güte! Ja, es ist tatsächlich schon so, daß man unterwegs oft an Dich als Fachfrau denken muß. Alleine schon im Bücherladen, und die Schnuti dann so "Oma, gell Du hast ja eine Blogfreundin, die kennt sich damit aus!";-) Eulchen sind halt beliebt.
    Deine ist ein besonders schönes Exemplar.
    Liebgrüße und schönen Sonntag!
    Tiger
    🐯

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  21. Ohhhhh Christa, Deine Fotos sind ein Traum, so eine süße Eule. Ich habe ja mit Heidi im Frühling auch eine besucht aber sie tat uns einfach leid, denn sie wurde aus Ihrem Nest gerissen das fand ich nicht so tierlieb :-(. Das letzte Foto ist echt der Hit mit diesem Gesichtsausdruck und auch Dein Zitat perfekt gewählt♥

    Liebe Sommersonnengrüße
    Kerstin

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  22. Liebe Christa,
    was für eine wudnerschöne Eule das ist, lag ich also gar nicht so verkehrt mit meienr Vermutung, nur den genauen Typ hatte ich nciht gefunden ...:O)
    Herzlichen Dank für die wunderbaren Bilder und die Informationen zu der leider gefährdeten Art!
    Ich wünsche Dir einen zauberhaften Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  23. Ich bin ganz verliebt in diese Schleiereule, die ist ja so hübsch und das Zitat spricht die Wahrheit!
    LG Heidi

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Ich freue mich stets über einen Kommentar zu meinem Beitrag und sage dafür „Herzlichen Dank“.

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