Als ich mich gestern auf den Weg zum Einkaufen machte, nahm ich die Kamera mit, um mein letztes Foto des Projektes "Im Wandel der Zeit" aufzunehmen.
So schaut mein Blick über die Nidder auf die Wiese mit Storchenhorst und der Mühle im Hintergrund jetzt im Dezember aus. Die Nidder ist gut gefüllt und die Regenfälle in letzter Zeit sorgten dafür, dass auch die Wiesen wieder teilweise unter Wasser stehen. Nix mit Schnee, am Morgen regnete es noch.
Es folgen jetzt gleich im Anschluss die Bilder rückwärts, also November bis Januar. Der November, fotografiert mit falschem Objektiv.
Das Dezember-, ganz oben und das Januarfoto am Schluss ähneln sich von der Vegetation her total, der Kreis hat sich geschlossen.
Gehen wir zurück zum gestrigen Tag, Blick vom Standort nach rechts über die Nidder.
Ich laufe wieder etwas weiter nach rechts, die Nidder hat die Wiesen wieder überschwemmt.
Noch ein Stückchen weiter, Taunusblick, im oberen Bereich in Wolken gehüllt, aber in der Bildmitte erkennt man, dass dort schon Schnee liegt.
Mit dem Auto fahre ich zum Nachbarort. Von den Häusern dort zeigte ich euch schon Fotos, als sie sich so schön in den überschwemmten Wiesen spiegelten. Aber......meine Augen sahen etwas ganz anderes und sicherlich habt auch ihr entdeckt, dass dort in der Bildmitte ein Storch steht, vergesellschaftet mit einem Graureiher.
Ich zoome mal näher heran, mehr geht nicht, aber bei Vergrößerung am PC und mit Hilfe einer Lupe kann ich die Ringnummer ablesen und weiß, es ist unser Storchenmännchen. Sicherlich will er hier Silvester feiern. Vor einigen Tagen sah ich ihn in der Nähe des Storchenhorstes zusammen mit einem unberingten Storch, vermutlich der Gattin.
Er taucht immer wieder mal auf, dann ist er mal weg. Na ja, von hier aus ist es für ihn eine nicht allzu weite Strecke bis nach Büttelborn bei Groß-Gerau, dem Überwinterungsparadies vieler Störche.
Bedanken möchte ich mich bei euch allen für die vielen Weihnachtsgrüße, die toll gebastelten oder gemalten Karten und eure schönen Geschenke, Ich habe mich sehr darüber gefreut und bitte um Verständnis, dass ich sie hier jetzt nicht zeigen werde, da mir zum Fotografieren in letzter Zeit absolut nicht zumute war. Auch habe ich selbst keine Karten geschrieben und verschickt.
Ich habe lange überlegt, ob ich Folgendes schreiben soll oder nicht und mich letztendlich entschieden, es zu tun, auch im Hinblick auf besseres Verständnis für meine persönliche Lage.
Am 11.12.20 ist mein Mann an einer Lungenentzündung (kein Covid) in Zusammenhang mit einer Vorerkrankung verstorben.
Einen Tag vor Heiligabend war coronabedingt im engsten Familienkreis die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung. Wie es mir in der letzten Zeit erging und geht, könnt ihr euch sicherlich vorstellen.
Aber dennoch habe ich ein schönes Weihnachtsfest mit meiner Familie verbringen können. Ich fand zu Hause noch eine Kerze, die unsere Enkel, als sie noch klein waren, selbst mit Wachs, Sternen und Tannenbäumen, verziert hatten. Auch aus Wachs brachten sie auf der Kerze die Buchstaben OPA an.
Mein Mann und ich hatten die Kerze bisher nie angezündet, irgendwie war sie uns zu schade zum Abbrennen.
An Heiligabend dachte ich ..........heute ist der richtige Tag, um sie zum Erleuchten zu bringen und so war mein Mann / unser OPA mitten unter uns und wir ließen viele schöne Momente, die wir mit ihm verbringen konnten, lebendig werden.
Ich hoffe, auch ihr hattet alle frohe Weihnachtsfeiertage, die in diesem Jahr so ganz anders waren.
Der Schmerz über den unsagbaren Verlust ist noch da und wird auch nicht so schnell gehen, aber die Dankbarkeit tritt immer mehr in den Vordergrund für all die schönen Jahre, die es uns vergönnt war, zusammen zu verbringen.
Jetzt wünsche ich euch einen guten Jahreswechsel, kommt gut hinein ins neue Jahr 2021 und lassen wir uns überraschen, was es uns bescheren wird. Ich hoffe, für uns alle nur das Beste.
Noch weiß ich nicht, wie es hier mit meinem Blog weiter gehen wird. es wird sich zeigen!