Braderuper Heide

Ich nehme euch heute mit zu einem Abschnitt unserer Wanderung durch die Braderuper Heide auf Sylt. Mit dem Linienbus fuhren wir von Westerland in das zauberhafte Örtchen Braderup. Es liegt nordöstlich von Westerland und liegt am Wattenmeer, also am östlichen Teil der Insel. So führte auch unser Weg zunächst direkt zum Wattenmeer, denn wir wollten die Heide, die recht weitläufig ist, zunächst entlang des Meeres Richtung Kampen erwandern.

Und schon sind wir quasi mittendrin, nachdem wir den Ort, von dem wir hier noch Häuser sehen, hinter uns gelassen haben.
Auf Sylt gibt es zwei Arten von Heide, die Geestheide und die Dünenheide. Bei der Braderuper Heide handelt es sich um eine Geestheide. Das Zentrum der Insel ist aus Moränen der vorletzten Eiszeit aufgebaut. Hätte der Mensch nicht eingegriffen, wäre der Sylter Geestkern fast vollständig von Wald bedeckt. Waldrodung und anschließende Übernutzung der Böden führten zur Entwicklung einer Heidelandschaft.
Wem das Wort Geest (gest=trocken) nichts sagt, der liest hier noch mal nach.

Die Geestheide ist über eine 1000 Jahre alte Kulturlandschaft. Damit die Heideflächen erhalten bleiben, bedarf es der Pflege des Menschen, dazu gehören Beweidung oder auch das Plaggen. Bei letzterem wird die Heide mit ca. 5 - 10 cm des darunter liegenden Bodens entfernt. Dadurch wird der Boden wieder nährstoffarm und im nächsten Jahr können die im Boden befindlichen Samen und Wurzeln wieder neu nachwachsen.

Wir laufen weiter am Watt entlang und begegnen einem Schiffswrack. Es handelt sich um die Reste eines schwedischen Dreimastschoners mit dem Namen "Mariann".
Wir haben Glück bei unserer Wanderung, denn es ist Ebbe und somit das Wrack gut zu sehen. Ein Mann nutzte die Gunst der Stunde, um dem Wrack einen Besuch abzustatten.
Für Nova, die sich jeden Samstag Zitate wünscht, habe ich mein Foto mit einem versehen.

Durch die Heide geht es auf leicht sandigen mit Kies versehen Wegen.

Etliche Strandnelken blühen noch und Bienen lassen sich nicht lange bitten, sich zu bedienen.

Blick über Heideflächen zum Wattenmeer.

Obwohl wir in der Hochsaison auf der Insel waren, begegnen uns nur ganz wenige Wanderer. Die Insel war ausgebucht, dennoch ist es erstaunlich, dass man überall ruhige und idyllische Plätzchen findet. Die meisten Touristen tummelten sich bei diesem herrlichen Wetter an den Stränden der Westseite der Insel.

Es gibt zahlreiche Bänke zum Ausruhen mit schönen Ausblicken. Der Blick von dieser Bank geht in Richtung Wattenmeer.

Wir laufen über einen Bohlenweg zum Meer

und genießen jetzt den Weitblick über das Land. In der Bildmitte am Horizont erkennt man List im Norden der Insel.

Wir laufen den Bohlenweg wieder zurück, denn wir wollen nach rechts unsere Wanderung fortsetzen.
Was wir noch sahen, zeige ich euch das nächste Mal.

Wer mehr Zitate lesen möchte, der sollte unbedingt bei Nova vorbei schauen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, genießt es! Die heißen Tage werden wohl ab Anfang nächster Woche erst mal vorbei sein. Mir soll es recht sein, ich vermisse weiterhin den frischen Wind von Sylt. Regen hatten wir in dieser Woche absolut keinen, auch wenn es umliegend den einen oder anderen heftigen Guss gab. Also war jeden Tag wieder Gießen im Garten angesagt.